KogLEV

Kognitive Leistungsfähigkeit in Abhänigkeit vom EssVerhalten

Hintergrund

Nach Ergebnissen des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS, 2007) sind in Deutschland 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig und ca. 800.000 adipös. Gegenüber den 80er- und 90er-Jahren hat sich diese Zahl verdoppelt. Studienergebnisse zeigen, dass Kinder bereits ab einem Alter von 5 Jahren sich mit ihrem Essverhalten auseinandersetzen und bereits versuchen, dieses zu kontrollieren bzw. eine Diät zu halten, um abzunehmen und/oder nicht weiter zuzunehmen.

Weiterhin konnten Studien zeigen, dass ‚Diät halten’ und ein stark kontrolliertes Essverhalten bei Erwachsenen einen negativen Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit haben, demnach die Leistungsfähigkeit in Alltag und Beruf eng mit dem Ernährungsverhalten verknüpft ist.

Eine Erklärung dafür ist, dass die kognitiven Ressourcen, die für die Aufrechterhaltung einer Diät bzw. eines kontrollierten Essverhaltens benötigt werden, nicht mehr für andere kognitive Aufgaben zur Verfügung stehen. Mit anderen Worten: wenn man ständig auf die Menge des Essens bzw. die Auswahl der Lebensmittel, die man essen möchte, fokussiert ist, erfordert dies eine solche ‚gedankliche’ Anstrengung, dass es diesen Personen schwer fällt, sich gleichzeitig auf andere Dinge zu konzentrieren.

Bei Kindern ist dieser Sachverhalt jedoch erst teilweise untersucht. Gerade aber in der Lern- und Entwicklungsphase von Kindern ist ein detaillierteres Wissen über diese Zusammenhänge hilfreich, um die kognitive, schulische und soziale Entwicklung des Kindes bestmöglich unterstützen zu können.

Projektziel

Ziel der Untersuchung ist es, mehr über den Grad der Aufmerksamkeit bzw. Leistungsfähigkeit von Kindern im Alltag wie auch in der Schule zu erfahren. Zusätzlich soll der Zusammenhang zur Ernährung bzw. zum Essverhalten untersucht werden. Es soll die Frage beantwortet werden können, in wie weit das Essverhalten einen Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit, d.h. auf das Ausmaß der Aufmerksamkeit sowie der Denk- und Problemlösefähigkeit, haben könnte.

Mit den Ergebnissen möchten wir eine Hilfestellung für die zukünftige Entwicklung von gezielten Konzepten und Maßnahmen im Rahmen der Schulernährung und einer gesunden, leistungsfördernden Ernährung von Kindern im Allgemeinen anbieten.